Rückblick auf das Podiumsgespräch zum Synodalen Weg

Was hat der Synodale Weg mit unserem Glaubensleben vor Ort zu tun?

Diese oder ähnliche Fragen stellten sich die rund 20 Teilnehmenden am Sonntag, dem 26. Juni im Pfarrsaal Pirna und hofften auf Antworten von Frau Dr. Juliane Eckstein, die aus unserem Bistum kommt und Mitglied des Synodalen Weg ist. Als Pfarreirat „St. Heinrich und Kunigunde“ hatten wir zu diesem Thema eingeladen, um mit der Vertreterin aber auch miteinander ins Gespräch zu kommen.  Moderiert wurde die Veranstaltung von Maria Groß und Johannes Boenke.

In einem ersten Teil erläuterte Frau Dr. Eckstein die Arbeitsweise dieses Gremiums:

  • Die Synodalversammlung tagt zweimal jährlich.
  • Die thematische Arbeit des Synodalen Weges wird in insgesamt vier Synodalforen vorbereitet, deren Mitglieder sich regelmäßig treffen und die Beschlüsse vorbereiten, die dann in der Hauptversammlung beschlossen werden, wenn u.a. zwei Drittel der Bischöfe zustimmen.
  • Die vier Foren beschäftigen sich mit folgenden Themen:
    • „Macht und Gewaltenteilung in der Kirche – Gemeinsame Teilnahme und Teilhabe am Sendungsauftrag“
    • „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“
    • „Priesterliche Existenz heute“
    • „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“

Der spannende zweite und deutliche längere Teil beschäftigte sich mit den Fragen der Teilnehmenden, die sich mit den Themen wie zum Beispiel: wenige Gottesdienstbesucher, Eheschließung zwischen konfessionsverschiedenen Partner:innen, Wiederzulassung zum Abendmahl für Wiederverheiratete, katholische Sexualmoral und Homosexualität, Zölibat, Ausbildung von Gottesdienstbeauftragten, Weihe von Diakoninnen und prinzipiell der Rolle der Frau in der katholischen Kirche beschäftigte. Immer wieder wurde festgestellt, dass die Realität einige Bereiche im Kirchenrecht bzw. Teile des Katechismus überholt hat. So zum Beispiel die Nutzung von Verhütungsmöglichkeiten. Gewarnt wurde jedoch auch davor, unsere Ideale und Grundlagen aufzugeben aus Angst, dem aktuellen Zeitgeist nicht gerecht zu werden.

Teilnehmende äußerten den Wunsch an den Synodalen Weg, dass so viel wie mögliche konkrete Aufgaben beschlossen werden, die dann in den Bistümern umgesetzt werden müssen. So existiert bereits ein Beschluss, das an zukünftigen Bischofswahlen auch Laien einbezogen werden müssen. Es gibt seit längerem Kritik daran, dass Bischofswahlen im Geheimen stattfinden und intransparent sind.

Frau Dr. Eckstein wiederum bat die Anwesenden, als Gemeinden und Einzelpersonen mutiger und selbstbewusster aufzutreten. Wenn vor Ort Ideen entstehen, dann sollten diese auch umgesetzt werden. Immer darauf zu warten, dass eine „Anweisung von oben“ kommt, kann alles Leben vor Ort erlahmen und einschläfern. Auch die Partnergemeinden sollten wieder mehr in den Blick genommen und vielleicht in neue Ideen einbezogen werden.

Die lebendige und spannende Diskussion ging auch nach dem offiziellen Ende in kleinen Gruppen weiter. Der leckere Imbiss und kühle Getränke trugen ebenfalls zu dieser gelungenen Veranstaltung bei.

Aber wie geht es nun weiter? Was ist unser nächster konkreter Schritt? Haben Sie eine Idee, vielleicht konkret in Ihrer Gemeinde? Dann schreiben Sie uns gern an: silkemaresch@web.de

Silke Maresch im Auftrag des Pfarreirates „St. Heinrich und Kunigunde“