Für den Mai 2024 war eine dreiteilige Vortragsreihe zur Aufarbeitung der sexualisierten Gewalt in der katholischen Kirche geplant. Diese sollte mit einer Veranstaltung in Heidenau beginnen und in Dresden fortgesetzt werden. Wir haben dazu mit der katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen kooperiert.
Im Zuge der Umstrukturierungen der katholischen Akademie mit dem Weggang des Direktors Dr. Arnold wurden wir von dieser informiert, dass sich die Akademie mittlerweile außer Stande sieht, in den neuen Betriebsrealitäten die geplante Reihe mit der gebotenen Sorgfalt und Qualität organisieren zu können. Sie baten deshalb darum, die Reihe zu verschieben, da das wichtige Thema einer gründlichen und keiner halbherzigen Bearbeitung bedarf. Ein neuer Termin steht noch nicht. Wir können dies einerseits nachvollziehen, bedauern aber die Folgen für uns und die Aufarbeitung des Bistums. Damit steht dieser wichtige weitere Schritt nämlich aus und die Aufarbeitungsbemühungen geraten noch stärker ins Stocken.
Nachdem wir als Pfarrei mit der Gemeinde Heidenau andere Möglichkeiten und Formate gründlich ausgelotet haben, auch in ökumenischer Kooperation, mussten wir feststellen, dass wir als kleinerer der beiden Akteure einen adäquaten und dienlichen Ersatz nicht leisten können. Somit bleibt es dabei, dass die Vortragsreihe auf unbestimmte Zeit verschoben ist.
Die kommende Zeit legen wir den Fokus in Heidenau dafür doppelt auf die Vertiefung der Präventionsbemühungen. Einerseits wollen wir das Schutzkonzept noch breiter kommunizieren und das Verständnis für die Präventionsbemühungen in allen Bereichen weiter ausbauen. Andererseits ist es uns gelungen, zusammen mit der Präventionsstelle des Bistums einen „Kinderstarkmachtag“ nach Heidenau zu holen (28. September 2024). Hier werden auf spielerische Weise Kinder mit ihren Rechten vertraut gemacht und bestärkt, bei Bedrohung „Nein!“ zu sagen oder sich Vertrauenspersonen anzuvertrauen.
Zum Nachlesen befindet sich das Präventionskonzept hier:
Weiterhin findet ein Gedenken in manchen Gottesdiensten statt, etwa besonders um den von Papst und Deutscher Bischofskonferenz ausgerufenen „Gebetstag für Betroffene sexuellen Missbrauchs“ rund um den 18. November jeden Jahres. Dass diese Veranstaltungsreihe nun nicht stattfinden kann bedeutet nicht, dass wir in unseren Aufarbeitungsbemühungen nachlassen oder diese gar als abgeschlossen betrachten. Die schrecklichen Vorkommnisse und das Leid der Betroffenen bis heute bleiben uns Auftrag.
Sollten Sie bzgl. des Themas Kontakt suchen, zögern Sie bitte nicht auf eine der offiziellen Ansprechpersonen des Bistums oder eine andere Beratungsstelle Ihres Vertrauens zuzugehen. Von Seiten der Pfarrei ist GRef Benno Kirtzel Präventionsbeauftragter und dazu zu Ihrer Verfügung.