Auf Anfrage der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA) hat sich unser Bischof Heinrich Timmerevers zum Ergebnis der Oberbürgermeisterwahl in Pirna geäußert. Wir stellen den Text hier zum Nachlesen zur Verfügung. Dank an Fr. Dr. Pscheida-Überreiter vom Katholischen Büro für die Zusendung.
„Das Wahlergebnis in Pirna besorgt mich. Es steht zu erwarten, dass ein von der AfD aufgestellter Kandidat auch eine Politik im Geiste dieser Partei verfolgen wird.
Die AfD ist vor wenigen Tagen auch in Sachsen als gesichert rechtsextrem eingestuft worden. Als Christ kann ich die Ziele und Haltungen der AfD nicht mit unserem Menschenbild und christlichen Grundwerten vereinbaren.
Wir stehen als Gesellschaft vor schwierigen Themen. Menschenwürdige Gestaltung von Migration, Verbesserung sozialer Gerechtigkeit und der Umgang mit Klimaveränderungen werden für uns zur Zerreißprobe. Hier braucht es ein Ringen und eine Auseinandersetzung um gute Lösungen. Wenn das Wohlergehen aller höchstes Ziel ist, dann können auch unterschiedliche, ja auch widersprüchliche Perspektiven in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung helfen und bereichern. Nationalistische und fremdenfeindliche Haltungen bringen uns dabei nicht weiter.
Mir ist bewusst: Nicht jeder ist automatisch ein Rechtsradikaler, der ein Kreuz bei vermeintlichen AfD-Kandidaten setzt. Hier möchte ich differenzieren und die Beweggründe ernstnehmen. Es darf uns jedoch nicht egal sein, wenn rechtsextreme und faschistische Aussagen geduldet oder salonfähig werden.
Ich spreche allen Mut zu, die sich in Pirna und darüber hinaus in unserem Land mit Ihren Initiativen und mit Ihrem Engagement vielfältig für menschliches, demokratisches und rechtsstaatliches Zusammenleben einsetzen. Ringen wir um gute Lösungen für alle, weil Menschenwürde zählt.“
Text zitiert nach: Katholisches Büro Sachsen. Bild von der Bistumshomepage.