Liebe Spender, liebe Freunde,
auf Grund der Abberufung unseres Pfarrers in Pirna, Herrn Büchner, im Juli 2014 waren die Vorbereitungen der Päckchenaktion dieses Jahr mit einer gewissen Vorsicht oder auch Angst verbunden, war er doch jedes Jahr immer einer unserer Hauptmotoren. Sicher waren wir uns auch des Tatendranges der Gemeinde und aller anderen Spender bewusst, doch hatten wir auch ein geheimes ehrgeiziges Ziel…es sollten dieses Jahr 1000 werden, nur 15 mehr als im letzten Jahr. Ich bat also kurz vor knapp einen netten Redakteur der Sächsischen Zeitung noch um einen kleinen Artikel, der dann auch erschien.
Zwei Wochen vor Abgabeende waren es 12 Päckchen auf der Palette und ich dachte, hm…, wusste aber nichts von den vielen fleißigen Ameisen rund um Pirna, Dresden bis nach Karlsruhe oder ins Ruhrgebiet, die emsig sammelten. Doch plötzlich ging es los. Die Telefone klingelten – Abholtermine. Viele brachten uns die Pakete auch direkt ins Lager. Wir räumten und stapelten abends, Samstag, Sonntag, oft bis nachts. Am Ende waren es 15,5 Paletten und (wir rechneten mehrmals zusammen) 1714 Pakete. Das war ein ungeahnter Rekord! Die Päckchen waren alle so unterschiedlich, das wir nicht feststellen konnten, welches Gewicht die Paletten hatten. Fakt war, der gecharterte Lkw konnte nur 3,2 to laden. Es stellte sich heraus, dass dies genau 9 Paletten waren und der Fahrer wollte kein Päckchen mehr mitnehmen, da das Auto schon offensichtlich herunterhing. Ich überschlug kurz den Platz, den wir noch brauchen würden und entschloss mich noch einen zweiten Transporter anzumelden. So fuhren wir mit 7,5t-Lkw und zwei 3,5t-Transportern mit großen Anhängern um alles weg zu bekommen. Die Fahrt war ruhig und das Wetter spielte sehr gut mit. Im Vereinshaus Dacia angekommen, platzte die große Küche schon aus den Nähten. Die Helfer des rumänischen Vereins hatten die Päckchen bis unter die Decke gestapelt.
Alle Listen waren da und wir konnten sofort anfangen zu sortieren. Zwei Tage brauchten wir um uns durch die Paketmenge durchzuarbeiten und ein System zu entwickeln. Dann ging es los. Auf Grund der vorher ungeahnten Menge der Pakete konnten wir unsern Aktionsradius wesentlich größer ziehen als geplant. Viele Helfer, Bekannte vor Ort, halfen uns zu verteilen. Oft waren wir erst sehr spät abends zurück und luden dann noch für den nächsten Tag. Alles war eingespielt und klappte reibungslos. Das Gefühl so viel Freude zu bereiten beflügelte uns. Wir besuchten 3 Kinderheime, unzählige Privatfamilien, Dörfer, Kindergärten und Schulen. Der Dank war so liebevoll, das extra gesungen und musiziert wurde. Es war, wie jedes Jahr, sehr emotional. Hier und da waren wir auch beim Öffnen der Pakete dabei und sahen, wie liebevoll diese gepackt waren. Viele Menschen waren zu Tränen gerührt. Die Kinder konnten oft nicht warten bis sie zu Hause waren und schauten schon vorher hinein. Wir erinnerten uns an alte Zeiten, wie wir uns als Kinder damals freuten, ein Paket zu bekommen.
Summa-summarum war es wieder eine sehr gelungene Aktion. Ich möchte mich im Namen aller Empfänger recht herzlich bei allen Spendern, die Pakete, Fahrgeld usw. gespendet haben, bedanken. Ohne diese große Unterstützung wäre es nicht möglich gewesen diese große Freude nach Siebenbürgen zu bringen. Besonderer Dank geht auch an Danilo, Gottfried und Oli, sowie die Helfer hier im Lager.
Im Namen des Vorstandes von Europas Kinder Pirna e. V. wünsche ich außerdem Allen ein gutes, erfolgreiches Jahr 2015 und viel Gesundheit.
Mit besten Grüßen
Michael Krätzig
Januar, 2015